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Sturmfahrt von Del Este nach Aguadulce

Es war eine Küstenfahrt an der Costa del Sol, von Del Este nach Adra, für den 04.11.2013 geplant.

Die Wettervorhersage, von verschiedenen Seewetterberichten, ließ Winde aus West 4 – 5 mit Böen von 6 erwarten. Das ist für unseren Motorsegler (12m/13t) kein Problem.

Wir starteten in Del Este am 04.11.2013 um 09:00 Uhr Ortszeit. Zu der Zeit hatten wir Westwind um 3. Bis 12:00 Uhr steigerte sich der Wind auf 5 und die Dünung nahm zu. Die Segel Groß und Fock wurden in der Zeit kontinuierlich den Bedingungen angepasst. Um 12:00 Uhr hatten wir das Cabo Sacratif passiert und standen auf (36° 40 N ; 03° 26 W) . Danach steuerten wir direkten Kurs auf Adra.
Der Wind nahm immer weiter zu, bis er zwischen 14:30 bis 15:30 Uhr seinen Maximalwert mit 8 und langanhaltende Böen von 10 bis 11 erreichte. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir das Groß auf 4-5qm; und die 30qm Fock; auf 6-7 qm; gerefft. Der Seegang lag etwa bei 3-4m wobei einige brechenden Seen deutlich höher waren. Da wir vor dem Wind abliefen, warfen uns einige Seen aus dem Kurs was zu ungewollten Halsen führte. Durch eine Baumbremse am Groß und einer Dämpfungseinrichtung an der Selbstwendefock liefen die Halsen trotz allem moderat ab. Um 15:00 hat sich der Schekel am Hals der Fock gelöst und die Fock wehte aus. Bis wir das Segel eingerollt und gesichert hatten wurde, durch das Schlagen des Kopfes mit dem Alubeschlag, das Segel beschädigt und es entstand ein senkrechter Riss. Wir setzten die Fahrt nur noch mit dem gerefften Groß fort. Da der Seegang beängstigend war nahmen wir von unserem Ziel Adra abstand, weil die Einfahrt bei dem Wind und Seegang zur Gefahr werden könnte. Wir entschlossen uns für Aguadulce, weil der Hafen durch eine Landzungel vor dem Westwind und dem Seegang geschützt ist. Um 15:30 auf Position ( 36° 41 N ; 3° 03 W )wollten wir das Großsegel weiter verkleinern. Dabei stellten wir einen Bruch, an den Alu-Elementen am Baum im Bereich des Lümmelbeschlages fest. Wir bargen den Rest des Segels konventionell und sicherten es mit einer Leine. Den Rest der Reise absolvierten wir unter Maschine. Wir erreichten Aguadulce gegen 20:00.

Wärend der Fahrt meldete der Alarm Wasser im Schiff, zuerst lief die elektrische Lenzpumpe an und hat das Wasser herausgepumpt. Aber das Wasser stieg wieder an, die kleine Lenzanlage verstopfte und Meinhardt hat versucht mit der großen elektrischen Lenzpumpe das Wasser aus dem Schiff zu bekommen, aber die versagte auch. Gisela übernahm das Steuern und Meinhardt hat dann mit der Handpumpe das Wasser lenzen können. Er nahm an, dass die Wellenanlage defekt ist. Nachdem G.u.M. den Golfo de Almeria erreicht hatten und im Schutz der Landzunge waren, nahm der Wind und die Wellen ab. Der Wassereinfall hörte ganz auf, Meinhardt überprüfte die Wellenanlge und stellte fest, dass dort das Wasser nicht her kam. Die Mengen an Wasser kamen nur durch die Türen und Lüftungskanäle ins Schiff.

Eine Woche dauerte es bis er alles Salz aus dem Schiff gewaschen hatte.

Entscheidungen, die G.u.M. nach der Reise getroffen haben:
Die Türen müssen so eingedichtet werden, dass kein Wasser mehr reinschlagen kann. Die Klappe vom Auspuff der Heizung und des Generators muss mit einem Steckschott versehen werden. Der Luftansaugkanal für den Maschinenraum muss höher geführt werden. Die Lenzanlage muss eine bessere Pumpe und dickere Schläuche bekommen.

Eins hat den Beiden aber bei der Fahrt gezeigt, Mit Schnorri kann man auch in schweres Wetter kommen. Schnorri hat sich in den Wellen sehr gut verhalten, trotzdem die teilweise seitwerts auf uns zurollten.

Skipper Meinhardt Heger
Crew Gisela Heger