Laranjeiras

Am nächsten Tag entschieden sich G.u.M. doch weiter den Guadiana hinaufzufahren und legten wieder in Laranjeiras an. Kurz nach Ihnen kamen auch die zwei Engländer. Der Ausflugsdampfer wäre gekommen und hat sie von der Anlage vertrieben. Angeblich hat er nicht genug Platz, wenn dort ein anderes Schiff liegt. Was nicht stimmt, denn wir haben ja auch angelegt als er schon dort lag.

Anschließend kam noch die deutsche Jacht Samira den Fluss hinunter. Der Liegegeld Kassierer hatte Ihnen gesagt, dass der ganze Steg frei sei. Wir zogen die Schiffe etwas auseinander damit Dirk noch zwischen den Engländern und uns, am Steg anlegen konnte.

Die beiden Engländer fuhren am nächsten Tag weg und es legte die Fernweh an, auch ein deutsches Boot. Mit Paul, auf dem Anker, liegen wir jetzt mit vier deutschen Schiffen in Odeleit. Am Samstag kam der kleine Ausflugsdampfer und die Fernweh legte sich neben die Samira. Anschließend brachte die kleine Fähre, die oben in Alcoutim zwischen Portugal und Spanien verkehrt, Leute. Sie legte sich an den Kopfschlengel. Nach dem das Ausflugsschiff weg gefahren war, verholte die Fernweh wieder auf ihren Platz. Als dann die kleine Fähre kam um seine Leute wieder abzuholen, wurde die Fernweh von dem Skipper angemacht. „Es wäre ihr Platz dahinten und er dürfte dort nicht liegen, schließlich bezahlte er ja Steuern in Portugal. Wir bezahlen hier Liegegeld und haben somit das Recht hier zu liegen, es steht hier kein Schild, dass wir nicht hier liegen dürfen, wurde ihm darauf geantwortet.

Meinhardt ist heute schon zum zweiten Mal mit Paul mitgefahren, um einzukaufen. Am Wochenanfang waren sie in Olhao. Von Dirk war der Außenborder defekt, da Paul schon fast neun Jahre hier in Portugal lebt, kennt er viele Stellen wo man was einkaufen oder reparieren lassen kann. Gestern waren G.u.M. auf der Samira zum Kaffee eingeladen, Paul war auch dort. Es war ein sehr schöner Nachmittag, wir haben gar nicht bemerkt wie schnell die Zeit verging. Ruck zuck war es abends um acht. Nachmittags wehte ein kräftiger Wind und die Wellen ließen die Schiffe ziemlich schaukeln. Einige der Ankerlieger fingen das segeln an, sie fuhren kreuz und quer über ihren Anker und wieder zurück. Es ist immer wieder ein Schauspiel.

G.u.M. ist es bis her nie langweilig geworden. Heute ist Meinhardt mit Paul und Dirk in die andere Richtung unterwegs. Paul muss dort etwas erledigen und hat gefragt, ob die beiden mitfahren möchten. Paul hat G.u.M. eine Plane gezeigt, die aus leichtem Kunststoff-Gewebe besteht, das auch Luft durchlässig ist. Evt. will Meinhardt davon etwas kaufen, um das Sonnendach für unser Steuerhaus auszuwechseln. Es ist vielleicht doch ganz gut, wenn die Sonne abgehalten wird und trotzdem der Wind über das Dach streichen kann. Außerdem geht der Windschutz kaputt und den könnte man auch daraus nähen.

Bei der Gelegenheit kann Meinhardt auch gleich unsere Lebensmittelvorräte auffüllen. Gisela ist immer noch am nähen. Es braucht doch seine Zeit bis sie alle ihre Blusen, Hemden und Hosen enger gemacht hat. Aber sie fühlt sich mit ihrem neuem Gewicht bedeutend wohler. Sie passt aber auch höllisch auf, dass sie nicht wieder zunimmt. Abends zum knappern gibt es statt Chips jetzt Karotten zum naschen, bald wachsen ihr Hasenzähnchen.

Am Sonntagnachmittag kam an der Straße ein Bus und auf dem Wasser ein
Fährschiff an. Beide hupten wie verrückt. Der Skipper verlangte, dass alle Sportboote ablegen müssen. Es sind noch Gäste auf dem Schiff, die an sich im Bus sitzen müssten. Schnorri war gerade beim ablegen, aber Dirk sagte wir sollen bloß liegen bleiben, dieses Schiff darf gar nicht an den Steg kommen, der macht alles kaputt. Somit blieben wir auch liegen.

In der Zwischenzeit fuhr eins von den kleinen Fischerbooten zu dem Ausflugsschiff und brachte die zwei Männer unter lautem Gejohle von den Fahrgästen des Dampfers und des Busses, an den Steg.


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